Mathematik

Da die Mathematik i. a. eine recht trockene Angelegenheit ist, soll diese Seite zur Abwechslung mal etwas unterhalten.

mathematischer Humor Witze Gedichte Genesis Märchen

Witze

Treffen sich zwei Funktionen im Unendlichen.
Sagt die eine: "Geh mir aus dem Weg, oder ich differenziere Dich zu Null !"
Sagt die andere: "Hehehe, ich bin exp(x) !"
Sagt die andere: "Ätsch, ich bin d/dy !"

Mathematiker, Physiker und Soziologe sitzen im Zug und passieren die Landesgrenze. Sie sehen zwei schwarze Schafe.
Da meint der Soziologe: Ich schätze, alle Schafe in diesem Lande sind schwarz.
Doch der Physiker antwortet: Das können Sie nicht sagen. Man kann höchstens behaupten: Zwei Schafe in diesem Lande sind schwarz.
Der Mathematiker schüttelt darauf den Kopf und meint: Auch das können Sie nicht behaupten. Man kann lediglich sagen: Zwei Schafe in diesem Lande sind auf einer Seite schwarz.

Drei Männer sitzen in einem Heißluftballoon. Nach einiger Zeit stellen sie fest, daß sie sich verirrt haben. Einer lehnt sich über den Rand des Korbes und schreit: "Hallo! Wo sind wir?"
Nach einer Viertelstunde kommt die Antwort "Im Korb eines Ballons!". Daraufhin meint einer der Männer "Dies war mit Sicherheit ein Mathematiker!" Verwundert fragen die anderen "Woher willst Du das wissen?". Daraufhin antwortet der erste: "Aus drei Gründen: Erstens hat er lange gebraucht, zweitens war seine Antwort absolut richtig und drittens absolut wertlos."

Was sagt der Berliner Mathematiker zur Begrüßung? Newton Tag!

Ein Mathematiker ist kurz davor das erste mal mit einem Flugzeug zu fliegen. Er hat wahnsinnig viel Angst - es könnte ja eine Bombe an Bord sein. Dann hat der Mathematiker eine Idee: er nimmt selbst eine Bombe mit, denn die Wahrscheinlichkeit, daß zwei Bomben in einem Flugzeug sind, ist wesentlich geringer, als daß eine Bombe im Flugzeug ist.

Wie fängt ein Mathematiker in der Wüste einen Löwen ?
Er baut sich einen Käfig, setzt sich rein und definiert : "Hier ist außen !"
(Mehr dazu, wie Mathematiker Löwen fangen, gibt's z. B. unter
http://www.tfh-berlin.de/~mathe/Humor/loewe.html )

Zwei Mathematiker in einer Bar:
Einer sagt zum anderen, daß der Durchschnittsbürger nur wenig Ahnung von Mathematik hat. Der zweite ist damit nicht einverstanden und meint, daß doch ein gewisses Grundwissen vorhanden ist.
Als der erste mal kurz austreten muß, ruft der zweite die blonde Kellnerin, und meint, daß er sie in ein paar Minuten, wenn sein Freund zurück ist, etwas fragen wird, und sie möge doch bitte auf diese Frage mit 'ein Drittel x hoch drei' antworten.
Etwas unsicher bejaht die Kellnerin und wiederholt im Weggehen mehrmals: "Ein Drittel x hoch drei..."
Der Freund kommt zurück und der andere meint:
- "Ich werd Dir mal zeigen, daß die meisten Menschen doch was von Mathematik verstehen. Ich frag jetzt die blonde Kellnerin da, was das Integral von x zum Quadrat ist."
Der zweite lacht bloß und ist einverstanden.
Also wird die Kellnerin gerufen und gefragt, was das Integral von x zum Quadrat sei. Diese antwortet:
- "Ein Drittel x hoch drei."
Und im Weggehen dreht sie sich nochmal um und meint:
- "Plus c."

In einem Betrieb finden Bewerbungsgespräche statt. Der Personalchef bittet die Bewerber, einfach nur bis 10 zu zählen.
Der Elektroniker beginnt: "0001, 0002, 0003, 0004....."
Der Personalchef winkt ab: "Der nächste bitte!"
Der Mathematiker: "Wir definieren die Folge a(n) mit a(1)=1 und a(n+1)=...."
Der Personalchef bricht ab und bittet den nächsten Bewerber.
Der Informatiker fängt an: "1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, A, B, C....."
Auch ihn will der Personalchef nicht.
Als letztes kommt ein Student: "1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10."
Der Personalchef ist begeistert: "Sie bekommen den Job!"
"Warten Sie, ich kann noch weiter: Bube, Dame, König..."
(Thomas Hombert)

 

Märchen

Rotkäppchen auf Mathematisch

Es war einmal ein Mädchen, dem wurde eineindeutig eine rote Kappe zugeordnet, wodurch es als Rotkäppchen definiert wurde. "Kind," argumentierte die Mutter, "werde kreativ, mathematisiere die kürzeste Verbindung des Weges zur Großmutter, analysiere aber nicht die Blumen am Wege, sondern formalisiere Deinen Weg in systematischer Ordnung."

Rotkäppchen vereinigte einen Kuchen, eine Wurst und eine Flasche Wein zu einer Menge, hinterfragte noch einmal den Weg und ging los. Im Walde schnitt sein Weg den eines Wolfes. Er diskutierte mit ihr über die Relevanz eines Blumenstraußes und motivierte es, einen geordneten, höchstens abzählbaren Strauß zu verknüpfen. Inzwischen machte der Wolf die Großmutter zu einer Teilmenge von sich.

Als Rotkäppchen dann ankam, fragte es: "Großmutter,warum hast Du so große Augen?"
"Ich habe gerade mein Bafög erhalten!"
"Großmutter, warum hast Du so große Ohren?"
"Ich habe versucht, Prüfungsfragen durch die Tür zu erlauschen!"
"Großmutter, warum hast Du so ein großes Maul?"
"Ich habe gerade versucht, das Mensaessen zu schlucken!"

Darauf machte der Wolf sich zur konvexen Hülle von Rotkäppchen.

Ein Jäger kam, sah eine leere Menge von Großmüttern im Haus und problematisierte die Frage, bis sie ihm transparent wurde. Dann nahm er sein Messer und machte aus dem Wolf eine Schnittmenge. Die im Wolf integrierten Personen wurden schleunigst von ihm subtrahiert. Zum Wolf wurde eine mächtige Menge von Steinen addiert. Er fiel in einen zylinderförmigen cartesischen Brunnen, bis seine Restmenge nicht mehr lebte.

 

Genesis der Mathematik

1. Am Anfang schuf Gott Adam und Eva. Und Adam war wüst und leer, und es wollte nicht Licht werden im Kasten seines Gehirns, wo Finsternis und Chaos herrschten. Und Gott sprach: Es werde eine Feste in der Wirre der Gedanken und Begriffe und ihr Name sei Mathematik. Und es geschah also. So ward aus plus und minus der erste Tag.

2. Und Gott schuf gerade und krumme Linien, ebene und gewölbte Flächen und Körper der verschiedensten geometrischen Formen mit Winkeln und Längen und gab sie Adam, auf daß er sie berechne und sich an ihnen erfreue. Und Gott sah, daß es gut war. So ward aus Sinus und Cosinus der zweite Tag.

3. Und Gott schuf Potenzen und Wurzeln, rein- und gemischtquadratische Gleichungen, reelle und imaginäre Zahlen und sprach zu Adam: Rechne mit ihnen nach den Gesetzen der Algebra und du wirst den binomischen Lehrsatz finden. So ward aus Quadrat und Kubik der dritte Tag.

4. Und Gott sprach: Es werde das Koordinatensystem mit seinem Ursprung, mit Ordinate und Abszisse. In dieses sollen sich einfügen Kreise, Ellipsen, Hyperbeln mit Pol, Polaren, konjugierten Durchmessern und Tangenten, Kurven höherer und noch höherer Ordnung, Asymptoten, Hoch- und Tiefpunkten, mit und ohne Wendepunkten. Und Gott sah, daß es gut war. So ward aus Maximum und Minimum der vierte Tag.

5. Und Gott formte die Erde mit Groß- und Kleinkreisen, mit Längen- und Breitenkreisen, mit Meridianen und Vertikalen und gab ihr einen Platz im Mittelpunkt der Himmelskugel mit Horizont, Zenit und Nadir, mit Äquator, Nord- und Südpol, und er setzte auf diese Kugel Gestirne, deren Lage durch Höhe, Deklination und Stundenwinkel bestimmt war. Und Gott betrachtete sein Werk mit Wohlgefallen. So ward aus Längenzeit und Zeitgleichung der fünfte Tag.

6. Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor kleine und kleinste Teilchen in einer Menge, daß ihre Zahl gegen unendlich strebe. Und es geschah also. Und der Herr nannte diese Teilchen lim x für x gegen unendlich. Er schuf die Herren Briggs und Napier, auf daß sie Logarithmen schufen, und er baute Reihen, endliche und unendliche. Da ward aus konvergent und divergent der sechste Tag.

7. Am siebten Tage aber ruhte Gott. Und er gab Adam die Logarithmentafel und sprach: Siehe ich gebe in Deine Hände das ganze mathematische Paradies. Nun darfst du addieren und multiplizieren und potenzieren. Nur durch die Zahl 0 darfst du nicht dividieren; denn diese Zahl ist ein Geschöpf des Fürsten der Finsternis.

8. Die listige Schlange aber sprach zu Eva: Wer durch 0 dividiert, wird lernen, was richtig und falsch ist. Und das törichte Weib sprach zu Adam: Dividiere und die Gleichung wird viel einfacher werden.

9. Und Adam faßte sich ein Herz und dividierte durch 0. Da wurden ihre Augen aufgetan, und sie erkannten, daß sie nackt waren. So machten sie sich Schürzen aus abgewickelten Oberflächenintegralen. Da trieb Gott Adam und Eva aus dem mathematischen Paradies und sprach zu ihnen: Weil Du durch 0 dividiert hast, sei deine Arbeit verflucht. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Leben lang differenzieren, integrieren und logarithmieren. Nie sollst du eine Zahl unendlich erreichen und für pi und e genaue Werte finden. Du wirst für den Sinus von zwei verschiedenen Zahlen den gleichen Wert erhalten und nie einen exakten mathematischen Text hervorbringen. Und so geschah es also.

 

Gedichte

Die Ballade vom armen Epsilon

Die Matrix sang ihr Schlummerlied
den Zeilen und Kolonnen,
schon hält das kleine Fehlerglied
ein süßer Traum umsponnen,
es schnarcht die alte p-Funktion,
und einsam weint ein bleiches,
junges, verlass'nes Epsilon
am Rand des Sternbereiches.

Du guter Vater Weierstrass,
Du Schöpfer unsrer Welt da,
ich fleh Dich einzig an um das:
Hilf finden mir ein Delta!
Und wenn's auch noch so winzig wär
und beinah Null am Ende,
das klarste Sein bleibt öd und leer,
wenn sich kein Delta fände.

Vergebens schluchzt die arme Zahl
und ruft nach ihrem Retter,
es rauscht so trostlos und trivial
durch welke Riemann-Blätter;
die Strenge hat nicht Herz noch Ohr
das arme Epsilon erfror
im eisgen Kalküle.

Moral:
Unstetig ist die Weltfunktion,
ihr werdet's nie ergründen,
zu manchem braven Epsilon
läßt sich kein Delta finden.

 

An den Cotangens

Bei Dir ist alles Mahnen,
o Cotangens, vertan,
Du gleitest, hochgeboren,
hinab die schiefe Bahn.

Zwar bremst Du dazwischen Dein Sinken,
als packte Dich heilsame Reu,
doch kurz nur währt die Besinnung,
und hemmungslos fällst Du aufs neu.

Doch wenn Du bis minus Unendlich
gestürtzt bist, Du haltloser Tor,
dann hebt Dich ein rettender Zauber
auf plus Unendlich empor.

Und wieder in lichten Höhen
erscheinst Du wunderbar,
doch gleicht Dein n-tes Leben
dem (n-1)ten aufs Haar.

Du lernst nichts aus der Geschichte,
Du läufst im alten Trab,
unendlich oft wirst Du gehoben,
unendlich oft stürzt Du hinab.

 

Anmerkung: Sämtliche obenstehenden "Werke" stammen von anderen Internetseiten. Leider habe ich fast nirgends eine Quellenangabe gefunden.

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Dieter Weber